Fast 100 Kirchen, Religionsgemeinschaften
und interreligiöse Vereinigungen laden hierzu gemeinsam ein.


St.Matthäus-Kirche,Matthäikirchplatz
10785 Berlin-Tiergarten

 

TIME TO SAFE SOIL

15:00Uhr
»Die Kinder der Klimakrise«
Video von Irja von Bernstorff

16:00Uhr
»Schütze die Flamme
(Concentrated Form of Non-Material Energy)
Eine Raum-Bild-Betrachtung«

Hannes Langbein, Pfarrer und Direktor der St. Matthäus Stiftung

17:00Uhr
»Das Seufzen der Tiere«
Dr. Deborah Williger, Theologin und Agrarwissenschaftlerin.

Deborah Willinger befasst sich seit Jahren interdisziplinär mit ökotheologischen Themen. Sie ist vertraut mit naturwissenschaftlichem und theologischem Denken und ökopolitischen und jüdischen Diskursen.

Der Ausdruck Anthropozän entstand als Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Über Jahrmilliarden formten die Elemente Feuer, Wasser und Luft die Erde – bis der Mensch den Planeten innerhalb kürzester Zeit gravierend veränderte. Wissenschaftler sprechen heute vom Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Gegebenheiten wird. Unsere Vorstellung von der Natur ist überholt. Der Mensch formt die Natur, und zugleich kann er sich aus ihr nicht herauslösen. Das ist der Kern der Anthropozän-These, die einen Paradigmenwechsel nicht nur in den Wissenschaften ankündigt, sondern darüber hinaus in Religion (84 Prozent der Weltbevölkerung gehören einer Religion an), Kultur, Ökonomie, Landwirtschaft, Kunst, Politik und Alltag.  Das Anthropozän bringt eine tiefgreifende ökologische Diagnose auf den Begriff: Der Mensch hat das gesamte Erdsystem so gravierend verändert, dass wir von einer neuen erdgeschichtlichen Epoche ausgehen müssen.
Klimawandel, Artenschwund, die Störung wichtiger Stoffkreisläufe, die Versauerung der Meere, industrielle Landwirtschaft, Versteppung und Entwaldung, allgegenwärtige Toxine, Wirtschafts-und Finanzkrisen sind nur einige Dimensionen dieses tiefgreifenden Wandels.


Schöpfungsloblied »Eli Eli«
Sofia Falkovitch.

18:00Uhr
Spiritualität und Verantwortung im Anthropozän
Ein neues Staunen über das Wunder Erde ist gefragt: Was können wir tun, wie können wir wissen – und inwiefern hängt beides zusammen? Mit welchen Mitteln, Methoden und Sinnen können wir der von uns selbst geschaffenen Welt begegnen? Und was sind planetare Belastbarkeitsgrenzen? Was erzählen uns die Schöpfungsmythen der Glaubensrichtungen? Warum wird die Heiligkeit der Schöpfung nicht bewahrt? Und wer ist dafür zuständig?

»Wald und Wall Street.
Wirtschaft geht auch ohne Wachstum«

Impulsvortrag Wolfgang Held Autor. Redakteur.
Wolfgang Held Autor. Redakteur Goetheanum Dornach.

Jun.-Prof. Dr. Idris Nassery, Islamische Rechtswissenschaften, Paderborner Institut für Islamische Theologie.

Moderation: Dr. Vanessa Rau, Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften

Schöpfungsloblied »Erev Schel Schoschanim« Sofia Falkovitch.
Sofia Falkovitch. Kantorin, Mezzosopranistin, Concordia-Absolventin, Mitglied der European Cantors Association. Ihr Repertoire spannt einen Bogen vom Barock über Klassik, Romantik bis zu zeitgenössischen Kompositionen.




Spiritualität und Verantwortung im Anthropozän

Mit dem Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, sind wir an einem Tipping Point angekommen. Er besteht nicht allein darin, dass der Klimawandel einen Punkt erreicht hat, der selbstverstärkend wirkt, oder die natürlichen Ressourcen dramatisch zur Neige gehen: Wenn das, was wir bisher als Natur verstanden haben, von Menschen gemacht ist, funktionieren Dualismen wie Natur/Kultur oder Subjekt/Objekt nicht mehr in ihrer althergebrachten Funktion. Die untrennbare Verkettung von industriellem Stoffwechsel, Klimawandel, Verstädterung, Bodenerosion und Artensterben, aber auch ein neues gesellschaftliches (Selbst-)Bewusstsein, haben gezeigt: Die rasante Neuformation von Ursache und Wirkung, Mittel und Zweck, Quantität und Qualität erfordert eine neue Erschließung von Welt, die nicht auf postmoderne Diskurse, sondern materielle Prozesse abzielt. Ein neues Staunen über das Wunder Erde ist gefragt: Was können wir tun, wie können wir wissen – und inwiefern hängt beides zusammen? Mit welchen Mitteln, Methoden und Sinnen können wir der von uns selbst geschaffenen Welt begegnen? Und was sind planetare Belastbarkeitsgrenzen? Was erzählen uns die Schöpfungsmythen der Glaubensrichtungen? Warum wird die Heiligkeit der Schöpfung nicht bewahrt? Und wer ist dafür zuständig? In der Veranstaltungsreihe an der Humboldt-Universtät und im Stadtraum loten wir die vielfältigen Implikationen dieser Hypothese aus und fragen nach, ob es neue Narrative des Wandels benötigt, um eine zukunftsfähige Gesellschaft von morgen zu gestalten und um JETZT zu handeln.




























20:30Uhr
BAROCKMUSIK-KONZERTPERFORMANCE
»Passacaglia della Vita«
oder der TANZ INS LEBEN


Gabriele Steinfeld Barockvioline
Clemens Flick Cembalo
Christina Roterberg Sopran
Danuta Swamy von Zastrow

J. C. Bach:
Ach dass ich Wassers g'nug hätt. Thomas Baltzar: Präludium in c-moll und Allemande in g-moll
Diederich Buxtehude: Klaglied, Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Johann Schop: Nobel-man. Johann Philipp Förtsch: Herr, wie lange. Matthias Weckmann: Variationen zu dem Lied „Die lieblichen Blicke“
Diederich Buxtehude: Jesu meines Lebens Leben. Heinrich Ignaz Biber: Passacaglia
Stefano Landi: Passacaglia della Vita


Clemens Flick ist freischaffender Dirigent und Cembalist. Als Cembalist konzertierte er u.a. mit dem Ensemble Resonanz, der lautten compagney, der Kammerakademie Potsdam und dem B’Rock Baroque Orchestra. 2012 wurde er als Gastprofessor an die Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin berufen.

Christina Roterberg, Sopranistin beim RIAS Kammerchor. Darüber hinaus war sie freiberuflich, aber auch im Rahmen der Ensembletätigkeit häufig als Solistin zu hören. Ihr Repertoire reicht von den alten Meistern bis zur Moderne.

Die Barockgeigerin Gabriele Steinfeld ist langjährige Spezialistin ihrer historischen Instrumente und erfahrene Kammermusikerin der Alten Musik. Sie ist regelmäßig im In-und Ausland als Solistin und Ensemblemitglied zu hören sowohl im Konzert als auch im Radio und Fernsehen.

Danuta Swamy von Zastrow, Studium der Eurythmie, Gründung der »Compagnie Orval«. Realisierung von Bühnenprojekten, Entwicklung eines eigenen Stils für Kindertheater mit Tanz, Schauspiel und Musik.

QuoVadis Impresariat 
www.quovadis-impresariat.eu


St. Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz
Verkehrsverbindungen: U-Bahnlinie U2 | S-Bahn-Linien S1, S2, S25 Haltestelle Potsdamer Platz Bus-Linien: 200, M48 und M85 (bis Philharmonie)