Exhibition

CORONA Salamanca 2020
Fotografie und Text von Sara Serrano

Sara Serrano wurde vor 33 Jahren in Salamanca (Spanien) geboren. Sie studierte fünf Jahre lang Mathematik an der Universidad Autónoma de Madrid. Obwohl sie sich letztlich nicht beruflich damit beschäftigt hat, war abstraktes Denken für sie sehr nützlich, um in anderen Lebensbereichen voranzukommen. In diesem Sinne ist ihr fotografischer Blick durch die Mathematik gesiebt, und in ihren Bildern gibt es eine Erforschung von Raum und Form durch Einfachheit und Symbolik.

Nachdem sie vier Jahre lang mathematische Algorithmen für eine Beratungsfirma entworfen hatte, interessierte sie sich für Kommunikation und Schreiben. In den letzten zehn Jahren hat sie audiovisuelle Drehbücher für verschiedene Formate geschrieben: Programme für politische Debatten (Fort Apache, La Tuerka, Tele Sur), Interviews mit politischen Führern, Intellektuellen, Musikern, Filmemachern oder Schriftstellern (Otra Vuelta de Tuerka) und Filmdiskussionen (Spoilers). Darüber hinaus hat sie für verschiedene Medien (El Diario, Ctxt, Público, El Salto) Chroniken aus Griechenland geschrieben, wo sie in den letzten Jahren mit Unterbrechungen gelebt hat, und schreibt regelmäßig Artikel über Kultur und Politik für das Nachrichtenportal La Última Hora.

Sie hat diese Arbeit mit ihrer Mitarbeit in der Redaktion der Zeitschrift Viento Sur und im Verlag Sylone verbunden, indem sie neue Publikationen vorschlug, Buchpräsentationen und debatten organisierte und Kampagnen zur Einführung neuer Bücher entwarf.

Sie liebt die Fotografie und ihre Bilder wurden in Zeitschriften wie Viento Sur und Juego de Manos veröffentlicht. Kürzlich hat sie ihr erstes fotografisches Projekt entwickelt - Corona – ein visuellen Tagebuch der Gefangenschaft. Einige ihrer Fotografien wurden von PHotoEspaña ausgewählt und im Museum für Zeitgenössische Kunst in Salamanca (DA2 - DOMUS ARTIUM 2002) und im Theater Liceo in derselben Stadt ausgestellt.

Sie würden gerne eine Ausstellung in Ihren Räumen (Museum, Galerie, Firma, …) organisieren oder organisiert haben. Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Wunsch und zur Klärung, Planung und Umsetzung an:kunstplanbau@web.de

El 14 de marzo, ante el avance del coronavirus, se decretó el estado de alarma en España. Desde entonces, se  prohibió estrictamente salir de casa a no ser por causa de fuerza mayor. Ir al supermercado, a la farmacia, al hospital o a atender a una persona dependiente eran los únicos motivos que justificaban pisar la calle para las personas que no desempeñaran trabajos considerados como esenciales. El confinamiento, uno de los más duros de Europa, se extendió durante casi cincuenta días.
Este librito surge de la extrañeza de esos días que pasé en un apartamento que mi familia tiene en la plaza mayor de Salamanca. La ciudad, vaciada de turistas y estudiantes, envejeció décadas en cuestión de días y ofrecía un paisaje de desolación y fin de ciclo. Ocho días después de la aprobación del estado de alarma, en un intento de aceptar la lentitud y el hastío, empecé a tomar una única fotografía diaria. Las imágenes van antes que las palabras. Los textos vinieron después. Espero que el resultado no se lea como una romantización del confinamiento, sino como una tentativa de poner imágenes a la perplejidad.
Quiero agradecer a Friederike que me animase a publicar este diario del confinamiento, también la paciencia con la que afrontó mi caos y su cuidado trabajo de edición. Gracias también a Álvaro, que ha traducido los textos que acompañan a las fotografías al alemán. Traducir es reescribir, así que los germanoparlantes podrán leer una versión mejorada del diario. Por último, gracias a Thomas que, además de hacer de modelo involuntario para algunas fotografías, me prestó su cámara  para tener unos ojos por los que mirar durante la cuarentena. .

Am 14. März wurde angesichts des Vordringens des Coronavirus in Spanien der Alarmzustand ausgerufen. Seither war es strengstens verboten, das Haus zu verlassen, außer aus Gründen höherer Gewalt. Der Gang zum Supermarkt, in die Apotheke, ins Krankenhaus oder zur Pflege eines Angehörigen waren die einzigen Gründe, die es rechtfertigten, für Menschen, die keine als wesentlich erachtete Arbeit verrichten, auf die Straße zu gehen. Die Ausgangsperre, eine der härtesten in Europa, dauerte fast fünfzig Tage. Dieses Büchlein entspringt der Seltsamkeit jener Tage, die ich in einer Wohnung verbrachte, die meine Familie auf dem Hauptplatz von Salamanca besitzt.
Die Stadt, leer von Touristen und Studenten, alterte innerhalb weniger Tage um Jahrzehnte und bot eine Land schaft der Trostlosigkeit, wie am Ende eines Zyklus. Acht Tage nach der Bewilligung des Alarmzustands begann ich –in dem Versuch, die Langsamkeit und Langeweile zu akzeptieren– täglich ein einziges Foto zu machen. Bilder kommen vor Worten; die Texte kamen also danach. Ich hoffe, dass das Ergebnis nicht als eine Romantisierung der Ausgangsperre gelesen wird, sondern als ein Versuch, die Verwirrung in Bilder zu versetzen.
Ich möchte Friederike dafür danken, dass sie mich ermutigt hat, dieses Tagebuch der Ausgangsperre zu veröffentlichen, auch für die Geduld, mit der sie meinem Chaos gegenüberstand, und für ihre sorgfältige redaktionelle und grafische Arbeit. Dank auch an Alvaro, der die Texte zu den Fotos ins Deutsche übersetzt hat. Übersetzen heisst Umschreiben, so dass Deutschsprachige eine verbesserte Version des Tagebuchs lesen können. Schließlich danke ich Thomas, der mir nicht nur unfreiwillig für einige Fotos Modell stand, sondern mir auch seine Kamera lieh, damit ich während der Quarantäne Augen zum Durchschauen haben würde.  Sara Serrano